Wie kann ich mich mit allen Kräften für eine menschenwürdige und nachhaltige Welt einsetzen? Wie kann ich dabei Orientierung, Kraft, Motivation und Ausdauer aus der spirituellen Tiefe schöpfen? Aktion und Kontemplation sind für mich eine wichtige Einheit, eine Balance. Der Künstler, Goldschmid, Theologe, und Mystiker Josua Boesch hat mich zur Tiefe immer wieder inspiriert. Eine Tagung am 15.11.2022 im Kloster Kappel in der Schweiz anlässlich seines 100. Geburtstags war eine solche Quelle.
Für den Mystiker Josua Boesch (1922-2012) bildeten Wort und Bild eine untrennbare Einheit. Seine Texte und Ikonen schöpfen aus einer Tiefe, die auch heute noch inspiriert. Er ist als moderner Mystiker bekannt wie als Schöpfer von Metallikonen und Übersetzer biblischer Texte in die Zürcher Mundart. Der reformierte Pfarrer und gelernte Goldschmied schuf ein Werk, das sich aus dem Evangelium, der Stille und Kontemplation speist und bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Auch mich hat Josua Boesch für meine Creationart beeinflusst.
Zu seinem 100. Geburtstag ist ein Sammelband von Autorinnen und Autoren aus reformierter, katholischer und orthodox-ostkirchlicher Perspektive erschienen, der Josua Boeschs Weg der Stille nachzeichnet. Die Beiträge nehmen in theologischer, psychologischer und persönlicher Perspektive eine ökumenisch offene Spiritualität in den Blick, nach der immer mehr suchende Menschen Ausschau halten. Ich durfte mich mit einem eigenen Beitrag an diesem Werk beteiligen.
Das Buch wurde im Rahmen des Symposiums „Dämmert der Morgen einer neuen Welt?“ am 15. November im Kloster Kappel vorgestellt. Gemeinsam mit Simon Peng-Keller, Pierre Bühler, Miroslav Simjionovic und Ulrike Schatzmann habe ich mich auf die Spuren von Josua Boesch begeben.